Speisekarte für Kaninchen

 

"Heute empfehlen wir:"

 

Obst Gemüse

Apfel Gurke

Birne Möhre

Erdbeere Paprika

Himbeere Tomate

Brombeere Radieschen

Weintraube Rote Beete

Banane Mais

Kiwi Zucchini

Wassermelone Mangold

Mandarine Fenchel

Orange Rettich

Wiesenkräuter Gewürze

Gänsefuß Petersilie

Löwenzahn Kümmel

Brennessel Dill

Beinwell Salbei

Spitzwegerich Liebstöckel

Breitwegerich Boretsch

Schafgarbe

Melde  

Salate

Hasenscharte

Luzerne Endivie

Wermut

Ochsenzunge Eisbergsalat

Huflattich Feldsalat

Pflücksalat 

Strauchgewächse,  Bäume

Johannisbeerstrauch Apfelbaum

Himbeerstrauch Birnbaum

Brombeerstrauch Fichte

Haselnußstrauch Buche

Erdbeerpflanze Birke

Maispflanze Weide

Sojapflanze Kirschbaum 

Saaten Trockenkräuter

Johannisbrot Grünhafer

Sonnenblumenkerne Kamille

Dinkelflocken Melisse

Weizenflocken Pfefferminze

Erdnuß Echinacea

Mais Luzerne

 

Allgemeine - aber sehr wichtige – Anmerkungen:

Nicht alle Beispiele unserer Speisekarte müssen bei Ihrem Tier ausnahmslos auf eine gute Akzeptanz stoßen, denn auch im Tierreich sind oftmals wahre "Feinschmecker" anzutreffen! 

Kaninchen sind mit einer reduzierten Auswahl absolut zufrieden! 

Lehnt Ihr Kaninchen also ein angebotenes Futter kategorisch ab, so besteht diesbezüglich bestimmt noch kein Grund zur Besorgnis. Vielleicht haben Sie heute einfach nicht seinen Geschmack getroffen.

Im Gegensatz dazu aber haben Tiere oftmals leider eine besonders große Vorliebe für gerade die Futtersorten, die ihnen zwar vorzüglich schmecken, aber ihren empfindlichen Verdauungsapparat extrem belasten: 

So sind Kohl und Salat in all ihrer Vielfalt äußerst begehrt bei Kaninchen & Co, können aber leicht einen lebensgefährlichen und sehr schmerzhaften Blähbauch (Trommelsucht) verursachen, deswegen sollte man

 auf Kohl, Kohlrabi (-blätter) und Sellerie grundsätzlich verzichten

und Salat nur in sehr kleinen Mengen verfüttern!

Auch mit einer etwas kleineren Futterauswahl, können Sie Ihr Tier durchausausgewogen und gesund ernähren. Achten Sie jedoch in diesem Falle bitte besonders darauf, daß die Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Rohfasern (Heu!!) ausreichend gewährleistet ist. 

Möchten sie das Futter eventuell ganz umstellen oder einfach mal etwas Neues anbieten, dann probieren Sie dies vorsorglich immer erst mit kleinsten Mengen aus. Denn jeder Nahrungswechsel bedeutet Stress für die Verdauungsgewohnheiten eines Körpers und es bedarf stets einer sanften Eingewöhnungsphase, in der man

die Verträglichkeit beobachtet. Dieses gilt im übrigen auch für den Start in die Außensaison! 

Der Auslauf auf der Wiese ist im Allgemeinen und bei entsprechenden Vorsorgemaßnahmen sehr empfehlenswert, nur sollte man auch hier die Auslaufzeiten sehr langsam steigern! 

>>> Denken Sie unbedingt an die vorherige Impfung

gegen RHD und Myxomatose, wenn Sie Ihr Kaninchen

in das Außengehege setzen wollen!! <<<

Das frische Gras im Außengehege ist sehr begehrt und wird unerwartet schnell in beachtlichen Mengen vertilgt, doch nicht zuletzt durch einen hohen Eiweißgehalt ist es leider nicht grenzenlos bekömmlich.

Hier ist weniger mehr - und vor allem sicherer!  

Besonders der gefährlichen Magenüberladung muß man rechtzeitig Einhalt gebieten und den Freilauf  zeitlich begrenzen, wenn nötig!  Vorsicht ebenfalls bei selbstgesammeltem Grün! 

Immer nur Kräuter verfüttern, die man zweifelsfrei identifizieren konnte. Diese auch nur von Flächen sammeln, die frei von Autoabgasen, Pestiziden und sonstigen Verunreinigungen sind. Aus Waldgebieten, in denen vor dem Fuchsbandwurm und der Tollwut gewarnt wird, sollte man niemals etwas mitnehmen!  

Auch eignen sich Grünflächen, die evtl. von Wildkaninchen aufgesucht werden, auf keinen Fall zur Ernte: 

Die unter den Wildkaninchen verbreitete Myxomatose (auch Kaninchenpest genannt), stellt leider nach wie vor auch in Deutschland eine große Gefahr der Ansteckung für unsere Haustiere dar und kann über gesammeltes Futter übertragen werden! 

Oberste Grundregel - Immer zur freien Verfügung:

Hochwertiges Heu!

> absolutes Hauptnahrungsmittel, 80% <

Auch Käuterheu und ähnliche Sorten sind empfehlenswert. 

Gutes Heu sollte abgelagert, trocken und möglichst staubfrei sein.  Man erkennt es an seiner frischen, grünen Farbe und seinem typischen, aromatischen Geruch. Es darf nicht grau, braun, muffig oder schimmlig sein!

Zusätzlich gereichtes Stroh wird auch gerne zum Knabbern angenommen und lädt zudem zum Kuscheln ein.

Das Heu sollte nicht in den Käfig auf den Boden gelegt werden, sondern in einer innen oder außen angebrachten Raufe angeboten werden, denn in den Käfig gelegtes Heu wird nur ungern vom Kaninchen gegessen, weil es eher als Einstreu interpretiert wird und mehrfach drübergehoppelt nicht mehr gegessen wird.

- frisches Trinkwasser! Immer zur Verfügung halten! 

Es sollte täglich erneuert werden und kann mit einer hochwertigen Vitaminmischung (bei uns erhältlich) angereichert werden.  

- täglich in sehr geringer Menge: Fertigfutter (Körnermischungen) (10%)

 20g pro Tier am Tag (ca. 1-2 Eßlöffel) sind vollkommen ausreichend! 

Die Gabe einer größeren Mengen würde nur zwangsläufig dazu führen, dass die für den Verdauungsablauf und den Zahnabrieb unverzichtbare Heuaufnahme durch das schon bereits gesättigte Tier vernachlässigt wird. Außerdem bekommen Kaninchen bei zuviel Kraftfutter gerne Durchfall und werden zu dick.

Verwenden Sie ausnahmslos nur für die jeweilige Tierart typisch zusammengestellte Fertigfuttermischungen aus dem Fachhandel. Stellen Sie bitte keine Eigenkreationen aus Saaten zusammen, da sonst das Auftreten von Mangelerscheinungen möglich wäre. 

- täglich etwas Grünfutter (10%)

Freie Auswahl aus unserer Speisekarte, eine stetige Abwechslung ist nicht unbedingt erforderlich!

>>>Bitte die Hinweise zu Kohl, Kohlrabi und Salat beachten!<<<

 

- max. 1x in der Woche: Brot zum Knuspern, Äste zum Benagen

Maximal ca. 20g einfaches, getrocknetes Brot, 1 - 2 Äste

Bitte auch hiervon nicht mehr als die empfohlene Menge geben, da auch übermäßige Brotfütterung den lebensbedrohlichen Blähbauch / Trommelsucht  verursachen kann!

Das Brot sollte absolut ausgetrocknet und nicht übermäßig gesalzen oder gewürzt sein. Auf keinen Fall sollten Sie süßes bzw. angereichertes Brot wie Teilchen, Käse-, Zwiebel- oder Speckbrot reichen.

 

Zweige zum Benagen

(unbedingt nur von ungespritzten Bäumen oder Sträuchern nehmen)

Die Zweige sollten stets frisch, trocken und in Zimmertemperatur angeboten werden. Bitte auch der Sauberkeit der Äste größte Beachtung schenken, da bei Verunreinigungen mit Vogelkot die Ansteckungsgefahr mit Salmonellen oder Parasiten gegeben ist.

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und freuen uns auf Ihren Anruf und auf Ihren Besuch.

Das Team der Kleintierpraxis Ingo Lühr